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Eine Woche im Paradies....

"Ach ja, beinahe hätten wir das wichtigste vergessen", sagt die receptionista Anke mit norddeutschem Akzent und knipst ein durchsichtiges Plastikband mit Hotel- Logo und Prüfnummer an meinem linken Handgelenk fest Es ist "antiallergisch und wasserfest", wie man in der Hotel- Info lesen kann, die den ankommenden Gästen zur Begrüßung überreicht wird:

"ALL INCLUSIVE". ALLE VORTEILE AM HANDGELENK.

Die Iberostar- Hotels stehen stets zu Ihren Diensten, damit Sie unbeschwert Ihren Urlaub genießen und sich um sonst nichts kümmern müssen. Aus diesem Grunde haben wir den "ALL INCLUSIVE" -Service für Sie eingeführt... "ALL-INCLUSIVE" bedeutet, daß alle Getränke, die Sie in der Zeit von 10.00 bis 24.00 h zu sich nehmen, bereits bezahlt sind, und Sie darüber hinaus auch noch unsere an der Pool-Bar servierten leckeren Snack kosten dürfen....

Legen Sie los und bestellen Sie jetzt gleich Ihr Lieblingsgetränk. Wir sind fest davon überzeugt, daß Ihr Urlaub bei uns für Sie von bleibender Erinnerung sein wird."

Wir sind im Paradies angekommen: in Cala Radjada auf Mallorca, in einem 8- stöckigen Hotel mit 370 Betten am Rande einer kleinen Badebucht. Es liegt direkt am Meer mit zwei Pools, drei Bars und einem großen (Nichtraucher-) Restaurant. Dort gibt es morgens mittags und abends große Buffets, gleichzeitig draußen an der Pool- Bar mittags ebenfalls ein reichhaltiges Ess- Buffet, später Café und Kuchen und überall und wirklich: alle Getränke umsonst. An den Automaten, an denen sonst nur die Kellner die heißen Getränke zapfen, um sie für teures Geld zu servieren, kann man sich fast rund um die Uhr selber versorgen. In der großen Hotelbar mit etwas wuchtigen Polster- Sitzgruppen steht z.B. ein Tisch mit den berühmten drei "Hierbas"- Spezialitäten Mallorcas in Riesen- Flaschen. Dort kann man jederzeit im Vorbeigehen ein Schnapsglas voll probieren. Hier begegne ich gleich am ersten Abend einem offensichtlich Betrunkenen, ein älterer ziemlich bieder wirkender Mann, der sich den Likör im Wasserglas abzapft und dabei eine unverständliche Einladung murmelt. Aber es sollte auch der einzige bleiben - das ist die erste Überraschung: Trotz einer regen Betriebsamkeit an allen Bars sieht man keine Betrunkenen.

Dafür schaffen die Leute hinter der Bar mit unglaublicher Schnelligkeit. Bierzapfen ist noch die kleinste Übung. Offensichtlich bestellen die meisten Gäste mehr oder weniger komplizierte Drinks mit Eis und Zutaten aus mehreren Flaschen, so dass die Mixer fast artistische Professionalität zeigen. Trotz des hohen Getränke- Durchsatzes gibt es kaum Schlangen, keine Unruhe oder Stress bei den Wartenden.

Die Aufgabe der Kellner besteht nur noch darin, die leer getrunkenen Gläser und das Geschirr von den Tischen einzusammeln und in die Küche zu bringen.

Aber schnell noch ins Restaurant, wo das große Abendbuffet bis 21 Uhr geöffnet ist!

Auch hier sehe ich fast keine Schlangen, aber dafür ein geradezu unglaubliches Angebot an Speisen, die auf einer doppelten Buffet- Reihe mitten im Saal und auf verschiedenen weiteren Tischen aufgebaut sind.

Jeden Abend gibt es: zwei verschiedene Suppen, einen spanischen und einen vegetarischen Spezialitätentisch, viele Salate mit verschiedenen Saucen, Käse, Obst, Kuchen, verschiedene Puddings, Fischgerichte, verschiedene Fleischsorten, Gemüse, Gläser mit Beilagen, Brotsorten, usw.

Die Gäste gehen langsam an den Herrlichkeiten vorbei und stellen ihre Teller offensichtlich sehr gezielt und vorsichtig zusammen, nehmen sich ein Getränk mit, (es gibt immer Wasser, Weine aus Flaschen und Hauswein, Bier und verschiedene Säfte) und suchen sich einen freien Tisch. Die Tische werden immer sofort abgeräumt und neu gedeckt. Die Kellner sind sehr aufmerksam und nehmen leer gegessene Teller (und leere Gläser) sofort mit. Man geht solange zum Buffet bis man satt ist (oder das Restaurant schließt- aber selbst dann gibt es noch Sandwiches an der Terrassenbar).

Alle Speisen werden ständig - auch noch kurz vor Schluss- ergänzt, sodass niemand Angst zu haben braucht, dass die Lieblingsspeise plötzlich ausgeht- ich weiß nicht, wie die Küche diese logistische Meisterleistung schafft. (am ersten Abend werden sogar kurz vor 21 Uhr noch frische Langostinos und Lamm - Koteletts nachgelegt)

Beim Essen wird relativ wenig Alkohol getrunken. Das muss wohl daran liegen, dass die Gäste wissen, dass sie alle Getränke jederzeit auch später bekommen können.

Ich beobachte die Kellner, die die abgegessenen Teller abräumen: fast alle sind leer. Ich frage eine Kellnerin danach und sie sagt, dass am ersten oder zweiten Tag manche Gäste mit der Selbstbedienung noch nicht umgehen könnten und ihre Teller zu voll nähmen, aber dass sich das in kürzester Zeit von selber regeln würde.

Nach dem Essen beginnt draußen auf einer erfreulich schlichten Bühne die allabendliche Show des internationalen Animationsteams, heute: der König der Löwen in Englisch.

Alle Tische sind besetzt. Fast jeder hat ein Getränk vor sich stehen, aber während der Show holt kaum einer Nachschub. Die Bar ist fast völlig verwaist. Erst nach dem Ende der Show bildet sich dort wieder eine kleine Schlange: Leute, die schnell noch etwas trinken, oder sich ein Getränk mit aufs Zimmer nehmen wollen (dann im Pappbecher).

Wer sind die Gäste?

Wir hören viel Deutsch, besonders sächsisch. Möglicherweise erinnert das (Geld-) freie Leben doch noch etwas an die billigen Urlaube in den Betriebsheimen der DDR. Auch Holländer und Franzosen scheinen hier gebucht zu haben. (Im Internet gab es zu dem Hotel fast nur ausländische Web- Seiten). Alle Altersstufen bis 60 sind hier vertreten: sehr junge schmusende Paare und kleine Cliquen, Familien, Eltern mit Kindern und ein einziger Geh- Behinderter. Mütter mit Kindern betonen, dass es für sie sehr erleichternd sei, wenn ihre Kinder sich den ganzen Tag selbständig irgendetwas zu trinken holen können ohne dass Erwachsene wegen des Geldes mitgehen müssen. Viele scheinen überhaupt deshalb hier zu sein, weil sie schon vorher gute Erfahrungen mit dem Geld- freien Leben machten. Kellner und Bar- Männer scheinen froh zu sein nichts mehr mit Geld und kassieren zu tun zu haben (abrechnen, Wechselgeld besorgen, die Kasse in Ordnung halten, aufpassen, dass nichts gestohlen wird usw.). Sie sind dafür voll und ganz mit dem Herstellen der Drinks beschäftigt. Das muss oft so schnell gehen, dass die beliebtesten Flaschen jederzeit griffbereit auf der Theke stehenbleiben.

Schon nach 24 Stunden beginnt der Gewöhnungsprozess. Mir fällt auf einmal ein, dass ich all inklusive schon von der Bundeswehr, von Jugendherbergen und anderen Großküchen mit Vollverpflegung her kenne. Die arbeitslose Zeit hier im Hotel erinnert mich seit heute auch etwas an Altersheim und Krankenhaus: die strikte Trennung in Pflegefälle und Bedienstete beeinträchtigt gerade mein Paradies- Gefühl. Im ZEGG und anderen Großkommunen ist das anders, denke ich, die Küchengruppe ist für´s Kochen zuständig, die anderen freuen sich über das fertige Essen - aber sie haben woanders gearbeitet und alle sind im gleichen Projekt. Es fehlt diese Trennung von Produzenten und Konsumenten.

Trotzdem bin ich froh, hier nicht arbeiten zu müssen, sondern vom großzügigen Angebot überrascht zu werden. Heute am zweiten Tag interessiert mich das Angebot schon weniger. Sobald ich etwas Passendes gefunden habe, bin ich zufrieden. Ich empfinde es schon als zu aufwendig, alles in Augenschein zunehmen oder gar zu probieren. Vielen anderen scheint es von Anfang an so zu gehen: neben dem riesigen Haupt- Buffet mit mindestens 30 Angeboten, steht - wie jeden Tag- ein unscheinbares Tischchen mit vegetarischen und spanischen Spezialitäten: vier Bleche plus einer Paella- Pfanne.

Diese Spezialitäten- Ecke bleibt fast unbeachtet. Trotz der unglaublichen Auswahl an wertvoller Kost landen auf gar nicht so wenigen Tellern Spaghetti mit Ketschup oder Pommes mit Mayo , wobei man sich diese edlen Zutaten erst noch selber von einem separaten Gewürztisch holen muß.

Interessant finde ich auch, dass die meisten Kinder sich bescheidene Portionen aufpacken. Nur, wenn ihnen die Erwachsenen die Teller auffüllen, werden diese manchmal zu voll. Übrigens gibt es sogar ein ständiges Sonderangebot für Kinder: Spaghetti, Kartoffelbratlinge, Fischstäbchen, gegrillte Hühnerteile usw.. Erstaunlich viele Erwachsene bedienen sich an diesem Kindertisch.

Die Normalisierung geht am dritten Tag weiter. Meine Freude über die Auswahl nimmt wieder leicht zu. Allerdings fällt es jetzt leicht, sich aus der zunehmend überschaubaren Fülle das Passende auszusuchen und weniger emotionale Energie auf die Mahlzeiten und die Zusammenstellung der Portionen zu verschwenden. Das junge Pärchen am Nebentisch, das am ersten Tag seinen Riesen- Teller Langostinos halb voll stehen ließ, hat offensichtlich schnell gelernt, kleinere Portionen vom Buffet zu holen.

Immer wieder bestätigt sich das: Viele Gäste können schon am ersten Tag mit der Fülle umgehen. Die anderen lernen es spätestens am dritten.

Auch ein anderes Vorurteil scheint sich nicht zu bestätigen: Am Tage wird offenbar weniger Alkohol getrunken, als ich dachte. Überhaupt kommt mir das Leben hier erfreulich zivilisiert und gelassen vor: Es gibt kaum Schlangen, keine Hektik, keine Ungeduld.

Vielleicht trägt auch die ständige Präsenz der auf Abräumen beschränkten Kellner dazu bei, die sehr auf merksam sind und benutztes Geschirr und Besteck sofort einsammeln. Es sieht so aus, als sei die Zahl der Bedienenden höher als in anderen Hotels (allein fünf junge Menschen sind von morgens bis abends mit Animationsprogrammen beschäftigt). Der Hotel- Direktor bestätigt mir später, dass AI im Prinzip einen höheren Personalaufwand erfordere, was aber in diesem Hotel durch längere Arbeitszeiten kompensiert werde: die Arbeit des Personals dauert bis zu elf Stunden täglich. Allerdings arbeiten die Angestellten nur in der Sommer- Saison, kommen überwiegend vom Festland und versuchen in dieser Zeit möglichst viel Geld zu verdienen.

Vom Balkon aus (mit Fernglas) kann ich übrigens beobachten, inwieweit auch positionelle Güter (also nicht beliebig vermehrbare) unter AI- Bedingungen verteilt werden:

Im Prinzip duldet das Hotel keine Reservierungen der (kostenlosen) Pool- Liegen. Jeden Abend werden alle Liegen neu sortiert und die gesamte Fläche gereinigt, also alles anonymisiert und enteignet. Wer morgens früh genug aufsteht und eine Liege belegt, kann sie anschließend nutzen. Manchen Familien gelingt es, die ganze Zeit über ihren Stammplatz zu halten, indem jemand von ihnen früh morgens vor dem Frühstück auf den entsprechenden Plätzen Badetücher, Schwimmsachen usw. ausbreitet. Das wird dann von den anderen Gästen respektiert. Die Reihenfolge der begehrten Objekte regelt sich also nach dem bekannten Müller- Prinzip (wer zuerst kommt, malt zuerst): Wem es sehr wichtig ist, der macht sich die Mühe, andere schauen später, was übrig bleibt. Soweit ich sehen konnte, gab es deswegen nie Probleme.

Das Leben ohne Geld in der Nutzergemeinschaft des Hotels wird schnell zur Normalität, und die meisten Gäste verlassen das Gelände nicht oder schauen sich nur kurz die Umgebung an. Wer Lust hat, Ausflüge zu machen, kann sich am Abend vorher ein Lunchpaket bestellen, um auch außerhalb unseres Paradieses von der Geldlogik befreit zu bleiben. Diese Möglichkeit wird wenig in Anspruch genommen. Die sehr hohen August- Temperaturen mögen dazu beitragen: Aber es ist auch relativ uninteressant, das eigene Hotel nur deshalb zu verlassen, um die anderen Hotels oder Restaurants zu besuchen (wo alles ähnlich aussieht und schmeckt) und dort Geld zu bezahlen. Auch die teuren Hamacas am Natur-Strand werden von den Hotelgästen kaum genutzt, man liegt eher Massen- mäßig aufgereiht eng um den Hotel- Pool herum.

So vermischt sich das Hotel-typische Gefühl von Isolation ("etwas abgelegen direkt am Meer") und das AI- Konzept. Man verliert das Interesse am Rest der Welt etwas. Das zeigte sich gestern Abend sehr schön bei einem Stromausfall: Wir sitzen im "Straßencafé" des Hotels, einem Terrassen- Vorbau vor der großen Hotel- Lobby zur Straßenseite. Jederzeit kann man dort sitzen ohne etwas trinken zu müssen. Daran hat ja niemand Interesse. Alle Infrastruktur- Einrichtungen gehören dazu (all inclusive), gehören also uns Gästen. Niemand verdient Geld aus dem Verkauf irgendwelcher Waren darüber hinaus. Der Besuch im hoteleigenen "Straßencafé" ist ein Vorgeschmack auf die Erweiterungs- Option: auch wer aus geht, bleibt (Geld-) frei, hat alles frei: irgendwo sitzen, irgendwas trinken: alles könnte eine lokale oder regionale Nutzergemeinschaft sein (nicht andere Menschen werden benutzt, sondern die Räume, die Infrastruktur, die Dienste usw.).

Die Eigentumsfrage, die juristischen Konstruktion verliert schon hier und jetzt an Bedeutung: Egal, wem es gehört, du kannst es nutzen - offensichtlich - ohne schlechtes Gewissen oder Gegenleistung, ohne dich überhaupt mit den ganzen ökonomischen Zusammenhängen beschäftigen zu müssen: eine hervorragende Vorübung für die Geld- lose Gesellschaft. Du kannst deinen Bedürfnissen folgen ohne Angst, Konkurrenz, Anstrengung, Kampf; leben und leben lassen; gelassen, ruhig, friedlich: es ist genug für alle da: jeder hat seine Wahl für sich verantwortlich getroffen. Äußere Zwänge und verinnerlichte Normen spielen hier anscheinend eine geringere Rolle: was sich gehört, was man sich leisten kann, was die anderen tun oder was die anderen denken. So dient der Besuch im AI- Abend- Restaurant kaum der gesellschaftlichen Distinktion: die wenigsten sind edel angezogen, unter den Gästen wird jedes Outfit selbstverständlich akzeptiert.

Die Umgangsformen sind relativ distanziert und diskret. Aus der gemeinsamen Nutzung leitet sich keine Verpflichtung zu intensiver Kommunikation ab. Wer andere kennen lernen will, hat hier die üblichen Möglichkeiten. Es geht weder besser noch schlechter.

Samstags haben die "Star- Friends" (also das Animations- Team) frei. Den Gästen geht es auch ohne sie gut. Akustisch liegen einige deutsche Wasserballer im Mittelpunkt. Nach ihrem zweiten Match am Nachmittag drängen sie an die Pool- Bar: "San Francisco mit Wodka" wird verlangt. Der barman muss doppelte Portionen Wodka eingießen für alle (er tut es übrigens ohne mit der Wimper zu zucken); die Wasserballer sitzen in der Runde und geben sich mehrere Runden (ohne Geld natürlich) aus. Auch der mexikanische Kellner hat heute aus Spaß ein ganzes Tablett Drinks gezapft und teilt es an die unter den Sonnenschirmen Liegenden aus. Das geht hier sehr einfach: Runden ausgeben. Man muss die Getränke bloß selber holen.

Dennoch kommt mir heute alles ziemlich schief vor: ich sitze mit dem Fernglas auf dem Balkon und beobachte die Leute: Ein Leben wie im Krankenhaus oder Seniorenstift: diese Aufteilung in Pfleglinge und Pfleger ist schon pervers. Die Gäste sind rein auf ihre Bedürfnis- Befriedigung festgelegt, das Personal rackert besonders schnell und geschäftig. Die Getränke- Zapfer sind wirklich so schnell, dass sie mehrere Getränke gleichzeitig schaffen und fast jede Bestellung auch wenn nur genuschelt und in fast jeder Sprache verstehen. Diese Schnelligkeit macht ihnen offensichtlich Spaß. Der Kontakt bleibt dabei eher cool, während Ihre schnelle Professionalität und Belastbarkeit sie bestätigt und zufrieden aussehen lässt. Trotzdem: Hier liegt ein unangenehmer Bruch. Könnte man die Trennung zwischen "Produzenten " und "Konsumenten" auflockern oder gar aufheben ?

Heute, Sonntag, ein lehrreicher Rückweg in die Vergangenheit: Wir verlassen das Hotel, um "Font De Sa Cala" kennen zu lernen. Wir laufen unentwegt an großen Preisschildern vorbei. Dabei fällt uns auf, dass in unserem Hotel fast keine Informationen über die Getränke und Speisen hängen. Kein Mensch scheint sich dafür zu interessieren - man sieht ja selber was es gibt. Das lässt den Rückschluss zu, dass es bei den üblichen Preisschildern gar nicht so sehr auf die Inhalte als auf die Preise ankommt. Jedenfalls merken wir hier in der Kontrast- Situation wieder einmal, wie penetrant und aufdringlich diese Preisinformationen sind. Sie bedeckten Ganze Wände, Schaufenster, Aushänge usw.. Viele Kneipen und Cafés bestehen fast nur aus Preisschildern.

Selbstverständlich fehlt auch jede Werbung bei uns im Hotel; kein Mensch vermisst sie. Inhaltlich sind wir auch nicht schlechter informiert als unsere Brüder und Schwestern in der alten Welt. Wenn uns etwas schmeckt, dann bleiben wir dabei. Sonst holen wir uns beim nächsten Mal etwas anderes. Mein alter Verdacht bestätigt sich: das scheinbare Interesse am königlichen Wunsch des Kunden ist nicht an dessen Bedürfnis orientiert, sondern zielt bloß auf seine Kaufentscheidung. Hier in unserem Hotel wird nirgendwo um Kunden geworben oder zum Konsum angeregt. Trotzdem - oder eben deshalb- fühlt sich jeder als König und weniger als Kunde. Jedenfalls scheint es keinerlei Beschwerden darüber zu geben, dass die Werbung ("Information des Kunden") hier fehlt; niemand scheint diese Art von Information zu vermissen, die sich die Werbung als Leistungsmerkmal selber zuschreibt.

Wie habe ich bisher hier gelebt?

Meine Lebensqualität beim Essen und Trinken war eindeutig besser als zuhause. Was sich nicht änderte: tagsüber trank ich nie Alkohol, abends nie etwas anders als Bier, die Alkohol- Mix- Getränke habe ich nie probiert. Aber sehr schön und gesund war die vielfältige freie Auswahl der Speisen: viele erfahrene AI- Menschen bestätigen, dass sie durchschnittlich eine Mahlzeit mehr einnehmen.

So war´s auch bei mir. Aber das muß nicht unbedingt bedeuten, dass sich die jeweiligen Mengen bedeutend erhöhen: es ist einfach eine Lust, sich einen wunderbar bunten Teller zusammenzustellen,z.b. zum Frühstück:

Melonen und anderes Obst der Saison, getrocknete Feigen, ein Stück spanischen Käse mit Honig und Quittenmarmelade usw.. Gesunderweise trank ich auch viel mehr den Tag über, meist Wasser, das immer schön gekühlt und schnell zu bekommen war. Ich konnte mich also ganz von meinen Wünschen treiben lassen und mußte nicht den jeweiligen Arbeits- oder Geld- Aufwand gegenrechnen.

Am letzten Tag führe ich noch ein kleines Interview mit dem Direktor des Hotels.

Leider unterhalten wir uns in einer unprofessionellen Mischung aus Spanisch und Deutsch, sodass die Ergebnisse nicht besonders qualifiziert und aussagekräftig sind.

Er bestätigt, dass insgesamt mehr Alkohol getrunken werde als sonst, aber dass er in seiner ganzen Laufbahn erst ein bis zwei wirkliche Probleme mit Alkoholisierten gehabt habe. Ich frage ihn, was sich bei der Einführung von AI ändere und er antwortet, dass das Publikum sich verändert habe: einmal sei das Hotel inzwischen viel stärker ausgebucht - in dieser letzten August- Woche war es noch "completo". Früher seien die Gäste auch älter gewesen, weil das Hotel am Rande des Touristen- Zentrums liegt. Jetzt werde es von einer gesellschaftlich eher repräsentativen Klientel ( von Jung bis alt, Singles, Paaren und Familien) gebucht.

Die Idee des all- inklusive hält er für sehr überzeugend - auch im Vergleich zu einer riesigen Apartment- Wohnanlage, die zu dem Hotel-Komplex gehört und noch nicht AI anbietet. Er selber glaubt, dass sich diese Konzeption in Zukunft noch stärker durchsetzen wird und auch in Mallorca in den nächsten drei bis fünf Jahren noch viele Betriebe auf AI umstellen werden.

Was sich für das Personal ändere, frage ich ihn.

Die receptionista hatte mir vorher schon bestätigt, das es tatsächlich im ganzen Hotel- Bereich keine Kassen mehr gebe- bis auf eine kleine Service- Kasse an der Rezeption für Telefongespräche, zum Geldwechseln für "draußen" usw., sonst habe niemand mehr im Hotel etwas mit Geld zu tun: Alle kümmern sich ausschließlich um Essen, Trinken und den Service für die Gäste.

Er sagt, dass für AI eigentlich mehr Personal nötig sei, da mehr Leistungen entstehen: Abräumen, abspülen, Geschirr einsammeln usw. und auch mehr gekocht und angeboten werden muß (da die "Nachfrage" ja nicht durch das Geld, also die Kaufkraft begrenzt und gesteuert wird). Allerdings sei dieses Problem in seinem Hotel durch verlängerte Arbeitszeiten und entsprechen höhere Saison- Einkommen erreicht worden . (Was ich ja schon wußte)

Der Direktor bestätigt mir übrigens auch noch einmal, dass AI von vielen Gästen schon vom ersten Tag an vernünftig genutzt werde und dass nach drei bis spätestens vier Tagen spätestens, wie er sagt, "die normale Linie eintritt".

Ich versuche mit ihm noch darüber zu sprechen, ob man nicht ein Stück weit die Trennung zwischen Konsumenten und Produzenten überschreiten könne. Ich hatte z.B. beobachtet, dass etliche Touristen mit schmutzigen Gläsern in der Hand sich nach einem Abstellplatz vor der Bar umsahen, oder gehört, dass immer mal wieder Gäste gerne als Helfer bei der Animation mitmachen.

Es könnte ja im Urlaub durchaus interessant sein, mal zur Abwechslung und begrenzt Service- Leistungen zu übernehmen, um dafür einen kleinen Einblick in den Ablauf und einen gewissen Kontakt zu den Einheimischen zu bekommen.

Das hielt er aus seiner Erfahrung aber nicht für machbar, weil er den bestehenden Profi- Service als Rahmenbedingung für AI für nicht weiter reduzierbar hielt.

Allerdings denke ich, dass die Hotel- Organisation einschließlich aller Geräte und Bauten noch auf alte Strukturen zugeschnitten ist und sich eine Menge von technischen und organisatorischen Anpassungsmöglichkeiten an die neue AI- Logik denken ließe. (z.B. neue Automaten, die nicht mehr daraufhin konstruiert sind: Kundschaft anlocken, Geld Kassieren, restriktive Warenausgabe und Diebstahl- Sicherheit, sondern auf eine schnelle und einfache Abgabe unterschiedlicher Getränke, oder ein neues bequemes System der Geschirr- Rücknahme)

Am letzten Abend treffen wir noch ein Paar aus England und fragen die beiden (wie immer bei entsprechender Gelegenheit) warum sie AI gewählt haben. Beide sagen, das sei einfach die wahre Erholung, das wahre Leben für sie, das sie auch von ihrem Tanzclub in Blackpool her schon lange kennen: eine Zeit lang überhaupt nicht an Geld denken, sich um nichts anderes als die spontanen Bedürfnisse kümmern zu müssen, und die eigenen (Konsum-) Entscheidungen von keinem fremden Maßstab und lästigen Rechnereien lenken zu lassen: free and relaxed - that´s life at its best...


Und nachträglich fiel mir noch ein:

1) Ich kann auch sagen, dass ich gesunder gelebt habe im „Paradies“.

2) Mit dem Äquivalenzdenken im Kopf vergleicht man ständig das, was man konsumiert, mit dem was man nicht konsumiert, berechnet also ständig die Opportunitätskosten. Das heißt also, dass ich unentwegt damit beschäftigt bin, meinen Haushalt, meine Einnahmen und Ausgaben zu optimieren. Dabei spielen zunächst die anderen Menschen überhaupt keine Rolle; es geht also nicht um Egoismus in Konkurrenz in andern. Mein AI- Leben war demgegenüber reicher, unmittelbarer an meinen Bedürfnissen orientiert ohne dass diese verfälschende Logik dazukommt, sich dauernd Rechenschaft abgeben zu müssen über das was man tut.

Doch bildet diese ständige Abrechnerei nach der subjektiven Werttheorie das Ausgangs- Modell aller Ökonomie. Diese Ökonomie macht mich auch hart gegen mich selber, kontrolliert mich eigentlich immer selber unter dem Aspekt, auch wirklich das Optimum organisiert zu bekommen. Ich betrachte mich also nicht als ich AG oder als einen Haushalt, den ich ständig optimieren muss. Genau diese permanenter Anstrengung des homo oeconomicus fällt eben weg. Ich muss nicht clever sein, muss keine guten Geschäfte machen, muss kein guter Geschäftsmann sein und anderen beweisen, dass ich zu den Gewinnern gehöre und nicht zu den Verlierern. Diese ganzen Anstrengungen der gesellschaftlichen Positionierung, die mit den Wahlhandlungen immer verbunden sind, fallen weg. Es ist eine ganz andere Logik, wenn ich mir überlege in einem gesellschaftlichen Zusammenhang, inwieweit geben und nehmen stimmt, ob ich jetzt mal wieder dran wäre, die Spülmaschine auszuräumen oder das Essen zu besorgen, oder ich mal wieder dran wäre, hier sauber zu machen usw. usw.. Dabei geht es mir nicht um eine Position innerhalb der Gesellschaft, der Gruppe sondern um das Problem insgesamt. Der Bezugsrahmen meiner Überlegungen , meiner emotionalen und mentalen Bemühungen und Konzentration nämlich nicht ums Vergleichen und Konkurrenz zu anderen, sondern in der Gruppe.

Hier geht es um das Gefühl von Gemeinschaft von Zusammengehören, um das Interesse an der Förderung dieser Gemeinschaft und nicht um die eigene Positionierung.

Was bewirkt denn diese vorgelegte (Pauschal-)Zahlung ?

Dass ich wirklich im Rahmen dieses abgekauften Lebensbereiches nicht mehr dem Äquivalenzprinzip unterworfen bin, wirklich nicht befürchten muss, dass das dicke Ende nachkommt, dass ich ökonomisch etwas falsch gemacht habe, mir die Rechnung präsentiert wird usw.. In diesem begrenzten abgekauften Bereich muss ich wirklich nicht mehr rechnen muss nicht an die Folgen denkenden, weil alles bereits abgegolten und erledigt ist; ich bin also nicht im Status des Tauschs.

Alle meine Konsumsentscheidungen sind nicht durch ökonomische Bedenken, Kalkulation usw. verfälscht , sondern ich kann ohne jede Rücksichtnahme auf fremde Motive die Wirkung dieser Konsumentscheidung auf mich, auf mein Leben, meine Gesundheit usw. betrachten.

Es fehlt sowohl des Äquivalentsprinzip als auch diese ganze neoliberale Wahlhandlungsstruktur. Die Veränderung der Logik kann man empirisch überprüfen: in ganz wenigen Ausnahmefällen wie bei dem Pärchen, das einen riesigen Teller langostinos holte, weil diese eben besonders wertvoll sind, lässt sich die alte Logik noch sehen, aber sie wird schnell abgetan und ist nur noch selten zu beobachten. Also fast ohne Anlaufzeit gelingt hier der Übergang in diese Bedürfnislogik. Die Auswahl am Buffet ist wirklich selektiv: manche Leute konzentrieren sich ganz auf Süßspeisen, anderen nehmen von allem etwas, holen sich billige Sachen von Kinderteller, weil sie ihn schmecken usw.

Hier muss man kein guter Geschäftsmann sein, das höchste Attribut der Männerlogik, wie sich aus Kontaktanzeigen ersehen lässt (wie auf weibliche Seite die Attraktivität). Diese Cleverness heißt ja nichts anderes als im Rahmen und auf der Basis des Äquivalenzprinzips andere über´s Ohr zu hauen, also das Prinzip eigentlich zu verletzen oder auszunutzen.

Im AI- Paradies muss ich nicht ständig beweisen, dass ich cleverer bin als andere, dass ich besser rechnen, meinen Vorteil erreichen kann. Ich muss mich mit den anderen überhaupt nicht mehr konkurrenzhaft in Beziehung setzen- weil es nichts (zumindest kein Geld und den entsprechenden ostentativen Konsum) gibt, mit dem ich den andern hier imponieren kann. Tatsächlich scheint Konkurrenzverhalten unter AI- Bedingungen nachzulassen oder zu verschwinden, die Menschen scheinen sich viel lockerer zu verhalten, weniger sich Kleidungs- Zwängen zu unterwerfen usw, weil die Konsum- Entscheidungen keine weiteren Auswirkungen haben und keine soziale Distinktion begründen.


Diskussion:

Hallo Uli, vielen Dank noch mal für den Text... Inzwischen habe ich auch ein Echo bekommen. Vielleicht ein bisschen Beckmesserei? Nun, ich will ihn dir trotzdem nicht vorenthalten. Vielleicht steckt ja auch ein Körnchen Wahrheit in beiden "Paradieserfahrungen" Herzliche Grüße  Rolf


  

Eine Woche im Paradies...

... einen Bericht mit diesem Titel habe ich vor einiger Zeit gelesen. Ich war ganz begeistert und habe das "All Inclusive" gleich gebucht. Das Fazit "meiner Woche im Paradies" fällt jedoch sehr viel nüchterner aus. Sicher, Essen und Trinken waren schon o.k., aber besteht so ein Urlaub nur aus Essen und Trinken? Für den Autor des Berichtes anscheinend schon. Vielleicht auch für viele Besucher aus Sachsen und Blackpool oder die inzwischen sehr zahlreich vertretenen Gäste aus Kattowitz und anderen Teilen Polens. Der "König der Löwen" wurde dieses Mal in polnisch aufgeführt. Ich möchte ja nicht unbescheiden sein, aber ich möchte in dieser Zeit nicht nur leiblichen Genüssen frönen bzw. meine Zeit auf dem Liegestuhl verbringen, sondern einen Aktivurlaub verbringen. Das Freizeitverhalten hat sich nun einmal verändert; was für die Kumpel aus den englischen oder polnischen Kohlerevieren schönste Erholung war, gilt nun mal nicht für den Rest der Welt. Ich selbst hatte mir zwar einige Bücher mitgenommen, die ich aber bereits nach einigen Tagen durchgelesen hatte. Auch die nähere Umgebung hatte ich nach kurzer Zeit erkundigt. Für größere Ausflüge war es einfach zu heiß, der Klimawandel hat auch das Paradies zur Hölle gemacht. Was also tun? Vielleicht ist es kein Zufall, dass das Animationsteam in dem Bericht nicht gar so häufig erwähnt wird. Auf Dauer sind die Leute schon ganz schön nervig. Vielleicht fällt mein Resüme auch deshalb so ganz anderes aus, weil ich mit Kindern unterwegs war. Die waren nach kurzer Zeit richtig gelangweilt. Leider / Gott sei Dank war die Zeit am Computer (Internet/dubiose Spiele) auf Grund der großen Nachfrage limitiert. "Papa, wann geht es wieder nach Hause?" – die Nörgeleien musste ich mir anhören. Vielleicht sind wir aber auch alle schon viel zu abhängig von den Serviceangeboten, die unser Leben bestimmen. Eine in dem Bericht am Rande genannte Idee finde ich bemerkenswert: "Könnte man die Trennung zwischen ‚Produzenten‘ und ‚Konsumenten‘ auflockern oder gar aufheben?" Dieser Frage des Autoren wollen wir uns im nächsten Jahr einmal stellen. Wir haben die Teilnahme am Festival " Brennender Mann " gebucht (zumal es im kühlen Norden Europas stattfindet). Die Idee stammt aus den Vereinigten Staaten, wo sie seit Jahren erfolgreich praktiziert wird. Es ist eine Art Umsonsttauschring. Jeder trägt etwas zum Gelingen des Festivals bei, so kommt man ganz ohne Kommerz aus. Je nach Talent mögen dies künstlerische Darbietungen sein oder aber ganz handfeste materielle Dinge. So jedenfalls lautet die Darstellung der Organisatoren. Schauen wir einmal, was uns das nächste Jahr und die Zukunft überhaupt so alles bringen wird. S. Flor


Ja, Rolf, so ist es: in BEIDEN steckt sogar mehr als ein Körnchen Wahrheit. Mein Beispiel "all inclusive" löst tatsächlich Mißverständnisse aus: Mir geht es natürlich nicht um die Urlaubsidee- die finde ich reichlich problematisch- sondern nur um die neuen Erfahrungen, die sich machen lassen, wenn die Geldlogik vorübergehend aufgehoben, ausgesetzt ist. Wenn man seine Bedürfnisse und Wünsche nicht mehr von Preisen leiten lassen muß oder von Fragen wie: lohnt sich das? Was bekomme ich dafür? Was kann ich mir leisten? Statt dessen: was möchte ich, was ist gut für mich (und meine Mitmenschen), wie möchte ich leben usw. Vielleicht sollte ich nur von flatrates und freien Buffets reden. Aber "all-inclusive" gefällt mir ganz gut als Motto der Zukunft: Es ist gesellschaftlich für alle und alles gesorgt: all inclusive - ohne ständige Leistung bzw. Gegenleistung. Na, das steht ja alles in www.unverdient.de

Und ich kann die Kritik an der Urlaubsform AI gut verstehen. Schön, dass du mir diese kritische Stimme schickst. Darf ich den Text vielleicht auf meine homepage setzen???

Also ganz herzlichen Dank und liebe Grüße von Uli


Lieber Uli,

sorry, dass die Antwort etwas sich hat warten lassen. Mit der Veröffentlichung auf deiner Homepage bin ich einverstanden. Ich hatte schon verstanden, dass es dir nicht um "Businessmodell" gegangen war. Meine Antwort ist Ausdruck einer Skepsis, einer Haltung, die (ich hoffe, das ist so rüber gekommen) zwar Sympathie zum Ausdruck bringt, allein es fehlt mir der Glaube. Ein Brückenschlag ist der Hinweis auf das "Burning Man" Festival (alljährlich schon vor der Jahrtausendwende in der Wüste Nevadas). Ich habe irgendwann einmal beschlossen, Utopien in zwei Etagen einzuordnen. Das was mein kleines Spatzengehirn umfassen kann, kommt in die erste Etage. Ausdruck findet dies auf der Seite http://www.social-fiction.de - S. Flors Beschreibung der Dualwirtschaft des Jahres 2029. (Zuerst veröffentlicht wurde dies in der "Contraste" vom November 89.) Dich wird diese Dualwirtschaft mit ihrer Preisfuchserei mit Sicherheit nicht vom Hocker reißen. Interessant ist dabei aber, dass von dieser zweiten Etage sich auch ein Blick auf die nächste Etage eröffnet (auf der Webseite ist dies lediglich angedeutet). Damit komme ich dir ein wenig näher. Das Projekt ist inspiriert durch den Roman "Flatland" von Edwin A. Abbott.

Herzliche Grüße Rolf

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